Sri Lanka, der Inselstaat im Süden Indiens, zählt ohne Zweifel zu den schönsten und exotischsten Reisezielen der Welt. Allerdings sollte man sich vor dem Besuch mit einigen Sitten und Gebräuchen vertraut machen – es könnte sonst sein, dass man nicht nur von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, sondern seine Gastgeber, das Land oder die Götter auch grob beleidigt
Obwohl Sri Lanka ein multiethnisches Land mit unterschiedlichsten Religionen ist, dominieren hier doch Buddhismus und Hinduismus. Im Miteinander hat das den Effekt, das beispielsweise Mönche sehr ehrfürchtig behandelt werden – im Kastensystem Sri Lankas, das dem indischen Kastensystem sehr ähnlich ist, stehen sie an oberster Spitze. Betritt ein Mönch ein Zimmer, müssen sich alle Anwesenden (ausgenommen Mönche, die höher stehen als der Eintretende) erheben und dürfen sich erst dann wieder setzen, wenn der Mönch Platz genommen hat. Zumindest die Einwohner Sri Lankas fallen darüber hinaus vor einem Mönch zur Begrüßung auf die Knie – von Touristen wird das jedoch nicht erwartet. Generell gilt: Der höchste Respekt gilt den Mönchen – und Buddha. Liegt ein Buddha-Bild irgendwo auf dem Boden, sollte man in gar keinem Fall darauf treten, sondern es stattdessen aufheben – alles andere wäre Gotteslästerung. Übrigens: Der Kopf gilt als Sitz der Seele – und sollte daher sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen nie berührt werden.
Neben dem Umgang erstaunen auch die Tischsitten in Sri Lanka viele Besucher. Allgemein gilt: Die linke Hand dient zusammen mit Wasser als Toilettenpapier-Ersatz und gilt daher als unrein – mit ihr begrüßt man niemanden und auch auf dem Esstisch hat sie nichts zu suchen. Beim Essen setzt man sich am besten so, dass die Fußsohlen nicht zu anderen Menschen zeigen, das wäre eine grobe Beleidigung. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie als Gast alleine essen und die 8-köpfige Familie Ihres Gastgebers hungrig um Sie herum steht – der Gast ist hier König und isst immer zuerst – und allein.