Tansania

Das ostafrikanische Tansania ist ein Vielvölkerstaat: Mehr als 120 verschiedene Sprachen spricht man hier und so wundert es kaum, dass sich auch die Sitten und Gebräuche je nach Region und Volk unterscheiden. Zwar sind Islam und arabische Sprache weit verbreitet, im Alltag brechen aber immer wieder die alten Traditionen durch. Tänze beispielsweise sind in Tansania mehr als nur künstlerische Ausdrucksform – sie sind wichtiger Bestandteil des Alltags und helfen dabei, Verbindung zu den Ahnen und Seelen aufzunehmen. Während Sie zum Essen eingeladen sind kann es durchaus passieren, dass im Nebenzimmer Kontakt mit den Toten aufgenommen wird…

Mahlzeiten werden in der Regel gemeinsam eingenommen und sind wichtiger Teil des sozialen Lebens. Ein großer Fauxpas wäre es daher, sich direkt nach dem Essen zu verabschieden. Stattdessen trifft man sich vor und nach dem Essen in geselliger Runde bei angeregter Konversation.

In den Dörfern und Städten der Küstenregion und an den Ufern der drei Seen ist es üblich, dass sich alle gemeinsam auf geflochtenen Matten zum Essen niederlassen. Bei muslimischen Familien und im ländlichen Raum ist es dagegen üblich, dass Männer und Frauen getrennt essen. Vor dem Essen (auch mit Besteck) wird eine Schüssel Wasser zum Händewaschen herumgereicht. Die linke Hand nutzt man nur im äußersten Notfall, etwa wenn man Fleisch nicht mit nur einer Hand essen kann. In jedem Fall vermeiden sollte man jedoch, mit der Linken in die gemeinschaftliche Schüssel (zum Beispiel mit Sauerkraut, ein Überbleibsel aus deutschen Kolonialtagen) zu langen oder mit links zu essen – die linke Hand gilt als unrein. Übrigens: Über Ihren Besuch freut sich Ihr Gastgeber besonders, wenn Sie als Gastgeschenk Süßigkeiten mitbringen.

Beim Volk der Kurya ist es durchaus üblich, dass auch Frauen untereinander heiraten – dann nämlich, wenn es keine männlichen Nachfolger gibt. Die Ältere kann über die Jüngere verfügen, ihr einen Mann zuweisen und das Kind als ihr eigenes betrachten – mit gleichgeschlechtlicher Liebe hat diese Tradition also wenig zu tun.

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